top of page

Blog

Auf der Achterbahnstraße Route 1 die Küste entlang bis nach San Diego


16.000 km, 10 Staaten und 2 Provinzen, 6 Weltmetropolen und 15 Nationalparks, Temperaturen von -5 bis +53 Grad Celsius - und das Ganze in 2 Monaten: das ist unser Road Trip "in a nutshell", wie die Amerikaner sagen würden.

Die vier Partners in Crime: Annika, Claudius, Jonas und das wohl umstrittenste Mitglied "Ducky" - unser Minivan, der uns viele Nerven und noch viel mehr Erspartes kostete.

Los ging es am 10. Mai mit frisch gekauftem Auto von Vancouver über die amerikanische Grenze und in den Bundesstaat Washington hinein.

Erstes großes Ziel war Seattle, wo wir zwei Tage verbrachten. Die erste Metropole unserer langen Reise beeindruckte mich mit interessanten, innovativen Touristenattraktionen wie der Gum Wall, dem Pike Place Market oder MoPop und Chihuly, welche Museumsbesuche der ganz anderen Art bieten.

Neben Seattle hatten wir in Washington noch Mt Rainier und Olympic National Park eingeplant, mussten diese aber leider wegen grausigen Wettervorhersagen weglassen.

So ging es direkt weiter nach Oregon, unserem zweiten Staat und das erste Mal amerikanische Küstenluft schnuppern.

Der Cannon Beach ist mit seinem aus dem feinen Sand herausragenden gigantischen Haystack Rock ein absolut empfehlenswertes Ziel an der Küste des weniger bekannten Bundesstaates Oregons.

Auf unserem Weg weiter ins Inland ging es auch gleich zu unserer 2. Metropole, Portland. Meine Erfahrung hier war vor allem, seine Erwartungen nie zu hoch zu stecken. Selbst jetzt weiß ich immer noch nicht woran es lag, aber wir stimmten alle überein, dass Portland absolut nichts zu bieten hat. Merkwürdigerweise wurde mir genau diese Stadt von so vielen Leuten in Vancouver empfohlen und hoch gelobt. Aber naja, wir machten das Beste daraus, genossen ein paar Donuts und schlenderten dann durch den japanischen Garten, bevor wir früher als geplant nach Osten weiterzogen.

Von Portland ins Hinterland Oregons machten wir unsere erste "Amerikas unendliche Weiten"-Erfahrung. 1 Highway, 200km, 0 Kurven. Dazu zwei Dörfer, in denen buchstäblich die Steppenroller über die Straße rollten. Am Ziel, dem Smith Rock State Park angekommen, unternahmen wir mutig in der Steppenhitze unsere erste Wanderung vom Flussbett bis auf den höchsten Punkt des Berges hinauf.

Selber Tag, etwas andere Wetterbedingungen: Nach unglaublichen zwei(!!) Stunden Fahrt, waren wir also hier: Am Crater Lake bei Minusgraden und Schneemassen wie ich sie bisher nur in Filmen gesehen hatte. Statt Touristenmassen, die den warmen Sommer am See genießen, gab es für uns einen bis zum Dach eingeschneiten Giftshop, das geschlossene Luxushotel und eine Skipiste, auf der man bis zum See vorzustapfen musste.

Raus aus dem Winterwunderland und hinein in die märchenhaft-mystischen Redwood, in denen es unzählige gigantische Bäume und Wildtiere zu bestaunen gibt. Unser Besuch der Avenue of the Giants, der berühmten, von Mammutbäumen gesäumten, Straße wurde leider durch den Einbruch der Dämmerung und ein komisches, bedrohliches Geräuch im Wald verkürzt...

Auf einmal kommt man in einer Stadt an, von der man schon Jahre lang geträumt hat. Man überquert die Golden Gate Bridge und man kann es gar nicht fassen: Man ist in San Francisco!

Und obwohl sich die Stadt wie bekannt in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt hat, bekommt man hier und dort doch noch deutlich den bohemian Lifestyle zu spüren, für den die Weltstadt so bekannt ist. Viel Zeit verbrachten wir am Fisherman's Wharf und bestaunten alle außergewöhnlichen Läden, Restaurants und Spielhallen, die die Promenade zu bieten hat. Danach unternahmen wir einen Spaziergang durch die Innenstadt bis zu den Painted Ladies und ich bewunderte die wunderschönen Häuser, deren viktorianischer Baustil es mir wirklich angetan hat.

Wie in jeder amerikanischen Stadt darf auch ein Abstecher nach Chinatown nicht fehlen, in dem es in San Francisco viel kurioses zu bestaunen gibt.

Für den nächsten Tag war unser Ausflug nach Alcatraz angesagt. Bei schönstem blauen Himmel wurden wir mit der Fähre auf die Insel gebracht und erfuhren dort viel Interessantes und leider Beunruhigendes über das Leben der Insassen und das amerikanische Gefängnissystem im Allgemeinen.

Nächster Stopp unserer Tour war Lake Tahoe, nach dem wir uns ein paar Wochen später auf dem Wüstenabschnitt unserer Reise immer wieder sehnen sollten. Glasklares, eiskaltes Wasser, weiße Sandbuchten und himmlische Ruhe - hier hätten wir gerne noch länger bleiben können.

Der berühmte Yosemite Nationalpark kombiniert einzigartige Natur mit unerträglich vielen Touristen und damit auch Autos. So hieß es für uns Aufstehen vor Sonnenaufgang, um rechtzeitig einen Parkplatz für unsere geplante Wanderung zu finden. Nach stundenlangem den Berg hinaufschleppen kamen wir endlich oben an - nur um festzustellen, dass dort ein riesiger Parkplatz mit hunderten Autos und auch dementsprechend vielen Leuten war. Leicht enttäuscht konnten wir aber trotzdem die gigantische Aussicht genießen, die die Wanderung trotzdem auf jeden Fall wert war.

Nach alle diesem Stress konnten wir es kaum erwarten, zurück an die Küste zu kommen um die ruhigere Seite Kaliforniens in Big Sur zu genießen. Wir fuhren den atemberaubenden Highway 1 weiter entlang, genossen die wunderschönen Ausblicke und hielten hier und dort an, um die zahlreichen wilden Strandbuchten zu erkunden.

Im schicken Städtchen Santa Barbara verbrachten wir einen Tag mit Anschauen der alten mexikanischen Gebäude, des Kreidemalerei-Festivals und des entspannten Piers.

Durch Malibu über den Santa Monica Pier bis nach Los Angeles - eine traumhafte, jedoch nicht ganz stressfreie Route, die sehr viel Interessantes zu bieten hat. Nach unserem Abend auf dem Pier machten wir uns am nächsten Tag auf zum Hollywood-Sign und Griffith Observatory, dessen Museum über den Weltraum sehr empfehlenswert ist. Weiter ging es zum mexikanischen Altstadtviertel El Pueblo, das uns mit guter Musik, großartigem Essen und Feierstimmung in seinen Bann zog. Danach folgte der obligatorische Besuch des chinesischen und diesmal auch japanischen Viertels und der LA-Klassiker Walk of Fame und der Walt Disney Concert Hall.

Die entspannteste und angenehmste Stadt war wider Erwarten San Diego, von der ich vorher überhaupt keine Vorstellung hatte. Wir verbrachten hier ein paar ruhige Strandtage, spazierten die Uferpromenade entlang und schlenderten durch das hippe Gaslamp Quarter mit seinen zahlreichen Restaurants und Bars. Auf einem sich lohnenden Abstecher in den Vorort La Jolla Cove kann man außerdem Robben und Seelöwen aus nächste Nähe bestaunen.

Nach San Diego, dem südlichsten Punkt unseres Roadtrips ging es auch schon wieder nach Norden und zum ersten Mal in die Wüste. Vorbei fuhren wir am schrecklich verseuchten, fast postapokalyptischen Salton Sea zum Salvation Mountain, einem nicht weniger schrägen Fleckchen Erde. Hier trifft Kunst und Religion auf die karge Wüste und erweckt einen fast außerirdischen Eindruck.

Der Salvation Mountain ist aus Tonnen von Lehm, Stroh und Farbe vom Künstler Leonard Knight hergestellt, der seiner tiefen Verbundenheit zu Gott Ausdruck verleihen wollte.

All diese Eindrücke des ersten Abschnitts unseres Roadtrips kommen mir noch immer zu schön vor um wahr zu sein. Denn man sagt nicht umsonst: "West Coast is the best coast".

Im nächsten Artikel werdet ihr dann um einiges mehr an Wüste, Sand und Sonne zu sehen bekommen, wenn wir uns auf den Weg nach Arizona machen.

Das könnte dir auch gefallen:
Aktuelle Beiträge

Archiv

Schlagwörter

No tags yet.
bottom of page